Tafel 2

Eine weitere diffamierende Skulptur in der Kirche zeigt eine Geißelungsszene.
Auch dort wurde eine Tafel angebracht:

„Diese Darstellung der Passion Jesu ist im Zuge der mittelalterlichen judenfeindlichen Haltung in Kirche und Gesellschaft in der Bauzeit unserer Marienkirche um 1310 entstanden. Sie zeigt an der Kreuzigung unmittelbar beteiligte Juden , - erkennbar an dem Spitzhut (mittelalterliches diskriminierendes Bekleidungsmerkmal für Juden). Zur Zeit der Kreuzigung Jesu (30 n.Chr.) war es Juden jedoch weder gestattet Todesurteile auszusprechen noch sie zu vollstrecken oder an deren Durchführung teilzunehmen. Solches oblag einzig Vertretern der römischen Besatzungsmacht.

Unser Verhältnis zum jüdischen Volk steht nach wie vor im Schatten der jahrhundertealten judenfeindlichen Haltung sowie der Judenverfolgung und des Mordes an Juden in den Jahren 1933 bis 1945 in Deutschland und in den okkupierten Gebieten.

Da Christen sich dieser Schuld zu stellen haben, soll uns diese Darstellung anleiten, den Dialog zwischen Juden und Christen zu suchen und zu führen in der Hoffnung, dass Juden und Christen unter Gottes Güte ihren Weg in die Zukunft gemeinsam gehen können. Wir sind dankbar, dass es Juden waren, die nach 1945 den Anstoß zu ein einer Neubegegnung gegeben haben.

Der Kirchenvorstand“