Brandenburg

Beschreibung

Im Kreuzgang des Brandenburger Domes befindet sich im Ostteil am Kapitell einer Säule eine in Terracotta modellierte „Judensau“ aus der Zeit um 1230. Damit ist dies eine der ältesten bekannten Darstellungen der Gattung. (Isaiah Shachar) . Maße: 24 cm hoch 32,5 cm lang.

Das Relief war bis vor kurzem mit einem Punktlicht angestrahlt.
Es gab weder eine Tafel noch ein Faltblatt dazu.
Das Relief wird in keinem schriftlichen Kirchenführer erwähnt.
Bei Führungen wird teilweise auf die Skulptur eingegangen.<

2003 hat das Domstift Brandenburg ein Faltblatt herausgegeben, mit dem Titel „erinnern und widerstehen“.

Es gibt sehr widersprüchliche Aussagen hinsichtlich einer Bereitschaft, einen unmissverständlichen distanzierenden Text auf einer Tafel anzubringen.




Hohnskulptur im Kapitell

Antisemitische Hohnskulptur

Hohnskulptur im Kapitell



Abb. bei Isaiah Shachar


Faltblatt des Domstifts zu Brandenburg von 2003:

"erinnern und verstehen"

"Zeugnis mittelalterlicher Judenfeindschaft ist die sogenannte Judensau. Es ist ein blasphemisches Spottzeichen, das Juden in Verbindung mit Tieren bringt, die für sie als unrein gelten.

Über ganz Europa verteilt sind 36 solcher Darstellungen bekannt. Auf einem Kapitell im östlichen Kreuzgang (entstanden um 1235) befindet sich das älteste Bildwerk dieser Art. Die Sau hat einen menschlichen Kopf und einen spitzen Judenhut darauf. Sie säugt vier Ferkel und ein Kind. Am oberen Rand des Terrakottakapitells steht der Name PINNECAS, wahrscheinlich als Sammelname für Juden.

Der judenfeindliche Spott richtet sich auch gegen die den Christen im Mittelalter verbotenen Zins- und Geldgeschäfte."